Evangelisch im Gießenerland

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          Arnsburger Vespern 2024

          Zeitreise in die Geschichte des Gesangbuchs

          StenderMann an der Orgel, Mann mit Celle, zwei Frauen in Schwarz mit Notenmappen vor einer KirchenwandOrgel, Cello und Gesang in der Paradieskapelle

          „Wohlauf und singe schön – von Ohrwürmern und Seelenwärmern“. Das ist das Jahresthema der musikalischen Vespern in Kloster Arnsburg in diesem Jahr. Es erinnert an ein musikalisches Jubiläum: Vor 500 Jahren erschien das erste Gesangbuch für den Gemeindegesang. In der ersten Vesper am Ostermontag standen neben der Osterbotschaft deshalb Melodien aus der Lutherzeit im Mittelpunkt.

          Mit dem noch mittelalterlich geprägten Osterlied „Christ ist erstanden“ begab sich die Gemeinde in der gut gefüllten Paradieskapelle in die frühbarocke Klangwelt und damit auch in die österliche Freude über die Auferstehung Jesu. An der Orgel saß dabei Gunther Martin Göttsche. Er begleitete nicht nur die Gemeinde, sondern gemeinsam mit Michael Schmelzer am Cello den Gesang von Mechthild Schmitt und seiner Frau Heidrun. Auch mit Solo-Orgelstücken erfreute der frühere Landeskirchenmusikdirektor das Publikum in den Bankreihen.

          Einst sangen nur die Mönche und Priester

          In ihrer Betrachtung zur Geschichte des Kirchenlieds holte Pfarrerin i.R. Barbara Alt weit aus und erinnerte an den Wechselgesang der Zisterzienser-Mönche in dem vor 850 Jahren erstmals erwähnten Kloster Arnsburg. Martin Luther und seine Mitstreiter wollten die Macht und Überzeugungskraft des gereimten Liedes für die Verbreitung ihrer Botschaft nutzen. Weil es jedoch zu Luthers Bedauern weder genügend deutsche Lieder noch die nötigen Dichter gab, schritt er selbst zur Tat. Heute finden sich über 30 seiner Dichtungen, Kompositionen oder Bearbeitungen älterer Vorlagen im evangelischen Kirchengesangbuch, rechnete die Theologin vor. 

          "Christ lag in Todesbanden"

          Eines davon ist „Christ lag in Todesbanden“, das die Sängerinnen und die Musiker in der Form einer Bach-Motette vortrugen und die Gemeinde mit dem Singen der letzten drei Strophen beendete Im Text, so Pfarrerin Alt, scheint das besondere Verständnis Luthers von Tod und Auferstehung, Schuld und göttlicher Gnade durch: „Die erdrückende Last der niemals vollständig zu erfüllenden göttlichen Gebote, die Luthers frommes Gemüt beschwert, weicht durch die Auferstehung Jesu Christi einem freudigen, befreiten Herzen, das sich in Gottes Gnade geradezu sonnen und auftanken kann“.

          Buchdruck half auch dem Kirchenlied

          Wie Luthers reformatorischen Schriften, so fanden auch seine Lieder über den Buchdruck schnelle Verbreitung, erläuterte Pfarrerin Alt. Ab 1524 ging das Schlag auf Schlag: Vier Lieder Luthers wurden im „Achtliederbuch“ veröffentlicht; eine Sammlung von Lutherliedern folgte noch im selben Jahr.

          Vespern 2024: Es wird mehr gesungen

          500 Jahre später will das Evangelische Dekanat Gießener Land bei den musikalischen Vespern in Kloster Arnsburg „diese unglaubliche und folgenreiche Produktivität der ersten protestantischen Theologen und Kirchenmusiker“ feiern. Bei jeder der zehn Vespern in diesem Jahr steht ein Lied aus dem Evangelischen Gesangbuch und sein Textdichter und / oder Komponist aus einer bestimmten Epoche oder einer bestimmten Stilrichtung im Mittelpunkt. Hinzu kommen weitere zum Thema passende Lieder. Das heißt für die Besucherinnen und Besucher der Vespern, dass sie sich auch 2024 wieder auf ein hochwertiges Musikprogramm freuen dürfen. Passend zum Thema kündigte Pfarrerin Alt an: „Wir singen mehr gemeinsam als sonst!“

          Die nächste Vesper

          Die nächste Gelegenheit hierzu besteht bei der Vesper am Sonntag, den 5. Mai 2024 um 17 Uhr. Thema ist das Lied "Jesus Christus herrscht als König". Die Musik dazu machen Kira Petry (Sopran) und Dekanatskantorin Beatrix Pauli (Orgel).

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